Konzentrationsfähigkeit

Definition & Symptome

Unter Konzentration versteht man die Fähigkeit, über eine längere Zeit Wahrnehmung, Vorstellung und Denken auf bestimmte Situation oder einen Gegenstand auszurichten. Ein gesunder Mensch ist in der Lage, seine Aufmerksamkeit „einer Sache“ zu widmen und dies in der Regel auch über einen längeren Zeitraum, ohne sich dabei von Nebengeräuschen, ablenken zu lassen.
Gerade Kinder werden in der Schule und im Alltag in Sachen Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit täglich gefordert. Kreativität, das Lernen von neuen Dingen und die stetige Aufmerksamkeit sind Anforderungen, die sich ihnen immer wieder stellen. Hektik, Stress und Zeitdruck führen dazu, dass wir heute viele Dinge auf einmal erledigen müssen. Kinder sind damit schlichtweg überfordert.
Konzentration erfordert von Kindern große Anstrengung und Energie. Sie ist ein begrenzter Zustand, welcher immer wieder Entspannungs- und Regenerationspausen braucht. Beim Lernen sind daher Bewegungspausen einzuplanen, die für Ausgleich, Entspannung und ausreichend Sauerstoff im Gehirn sorgen. Aber auch ausreichend Schlaf, eine gesunde Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind Grundvoraussetzungen für eine gute Konzentrationsfähigkeit.

Ursachen fehlender Konzentrationsfähigkeit

Kinder mit mangelnder Konzentration sind nicht absichtlich unaufmerksam. Es gibt auch Kinder, die unter einer medizinischen Störung, wie beispielsweise ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom), leiden. Diese Kinder benötigen fachärztliche oder therapeutische Hilfe und besondere Aufmerksamkeit. Für beide Gruppen sind Hirnleistung, Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnis von vielen Faktoren abhängig. Zu den wichtigsten Faktoren, die Einfluss auf die Konzentration und Gedächtnisleistung haben, gehören u.a.

  • Lernen, Üben, Gedächtnistraining
  • Umfeld (Familie, Freunde, Lehrer etc.)
  • Stress (reduziert Hirn- und Gedächtnisleistung signifikant)
  • erholsamer Schlaf (Gelerntes wird auch nachts verarbeitet)
  • körperliche Aktivität
  • und eine ausgewogene Ernährung (ausreichend Mikronährstoffe)

Eltern können zu Hause einiges tun, damit sich die Konzentration ihres Kindes und damit auch sein Lernverhalten verbessert und es sein Leistungspotenzial voll ausschöpfen kann. Den meisten betroffenen Kindern kann bereits durch eine Umstellung ihres Alltags gut geholfen werden.

Zwei Kinder die malen und aufgrund von fehlender Konzentrationsfähigkeit nicht weiter kommen.

Natürliche Mittel und deren Wirkung bei fehlender Konzentrationsfähigkeit

Das Gehirn ist das Organ in unserem Körper, das am meisten Energie benötigt, und zwar in Form von Zucker bzw. Glukose. Deshalb ist es wichtig dem Kind ausreichend Kohlenhydrate in Form von Vollkornprodukten zu den Mahlzeiten anzubieten, da diese vom Körper langsam aufgespalten und in Zucker bzw. Glucose umgewandelt werden. Sie versorgen das Gehirn kontinuierlich mit Energie und helfen, die Konzentration zu steigern.
Schnell verfügbare Kohlenhydrate, wie sie z.B. in Limonade, Weißmehl- und Fertigprodukten vorkommen, sollten nach Möglichkeit vermieden, zumindest aber reduziert werden. Süßigkeiten sind kein guter Energielieferant. Diese machen nur für den Moment fit, da der Blutzuckerspiegel plötzlich steigt. Doch schon nach kurzer Zeit fällt er wieder ab. Heißhungerattacken und Müdigkeit können die Folge sein.

Denken wie geschmiert

Für ein gutes Gedächtnis und zur Verbesserung der Konzentration, ist eine ausgewogene Ernährung von großer Bedeutung.
Eine spezielle Schlüsselrolle nehmen hier Fettsäuren ein. Dabei ist es wichtig, gute Fette von schlechten Fetten zu unterscheiden. Während gesättigte Fettsäuren und insbesondere gehärtete Fette (z.B. in Kartoffelchips, Fertigprodukten etc.) in größeren Mengen als Risikofaktoren gelten, sind ungesättigte Fettsäuren lebensnotwendig. Denn gesunde Fettsäuren bilden die Basis für gesunde Zellen und einen gesunden Zellstoffwechsel.

Fettsäuren

Dr. Johanna Budwig hat als Fettforscherin bereits in den 50er Jahren darauf hingewiesen, wie essentiell die Versorgung mit den gesunden Omega-3-Fettsäuren für unsere Gesundheit ist. Die falschen Fette wirken sich dagegen schädigend auf unsere Zellgesundheit aus.
Beispielsweise sorgen Omega-3-Fettsäuren für eine gute Fluidität der Zellmembranen und ermöglichen den Austausch von Informationen der Zellen untereinander. Das hilft uns beim Erinnern und Lernen.
Das Gehirn besteht zu 97% aus Fettsäuren. Die tägliche Zufuhr dieser hoch aktiven, mehrfach ungesättigten Fettsäure kann somit zu einer aktiven Gehirnfunktion beitragen.
Als ideale Lieferanten gesunder Fettsäuren bieten sich vor allem hochwertige, natürliche, schonend gepresste Öle an. In ihrer individuellen Kombination zugeführt, können sie eine positive Wirkung auf die Funktion der Nerven- und Gehirnzellen haben. Der kindliche Organismus profitiert dabei besonders von der täglichen Aufnahme von Alpha-Linolensäure (ALA) und Docosahexaensäure (DHA).
Leinöl weist von allen pflanzlichen Quellen mit einem Anteil von fast 60 % den höchsten Gehalt von ALA auf. Die essentielle ALA gehört zu den Omega-3-Fettsäuren. Sie hilft den Aufbau der Zellmembranen, insbesondere die der Blutgefäße und der Blutzellen, zu unterstützen. So stellt die im Leinöl reich enthaltene ALA einen wichtigen Zellbaustein dar. Omega-3-Fettsäuren sind Grundbausteine für den Aufbau aller Zellen. Sie übernehmen wichtige Aufgaben im Stoffwechselsystem, vor allem im Bereich der Entzündungen.

Docosahexaensäure (DHA)

Die für das Gehirn und den Gehirnstoffwechsel wichtigste unter den Omega-3-Fettsäuren ist die Docosahexaensäure (DHA). DHA ist integraler Bestandteil von Zellmembranen und befindet sich hauptsächlich in den Gehirnzellen und in den Zellen der Netzhaut im Auge. Bis zu 97% der Omega-3-Fettsäuren des Gehirns und bis zu 93% der Omega-3-Fettsäuren der Netzhaut bestehen aus DHA.
Algenöl aus speziell gezüchtete Algen ist eine hochwertige Quelle für pflanzliches DHA. Die ausreichende Versorgung des Körpers mit DHA bildet die Grundlage für gute Gedächtnisleistungen, Konzentrationsfähigkeit und die optimale Kommunikation der Nerven- und Gehirnzellen untereinander. Je optimaler die Zellen täglich mit ihren wichtigen Grundbausteinen versorgt werden, desto besser kann die Reizweiterleitung von Zelle zu Zelle von statten gehen. Dies ist gerade für die “Steuereinheit” des Körpers, das Gehirn, von größter Wichtigkeit ist.

Die Qualität entscheidet

Bei der Auswahl der Fettsäurelieferanten ist die Qualität entscheidend. Nur so, darauf wies Dr. Johanna Budwig immer wieder hin, kommen die Zellen in den Vorzug des vollen Elektronenreichtums der Öle. Es muss größten Wert auf die Auswahl der Saat, die Saatfolge, die Pressung und die Weiterverarbeitung gelegt werden. Deshalb hat Dr. Johanna Budwig Qualitätsmaßstäbe definiert, verfasst und niedergeschrieben. Für die Pressung entwickelte sie ein überaus schonendes Verfahren, das heute unter dem Namen “Original Dr. Budwig Pressverfahren” Anwendung findet.

Ernährung und Co.

Gerade bei Kindern sollte auf die richtige Zusammensetzung der täglichen Kost geachtet werden, um die Basis für ein ungestörtes Wachstum und eine langfristige Gesundheit zu legen.
Ungesunde Ernährung und zu wenig Bewegung wirken sich nachweislich negativ auf die Konzentrationsfähigkeit von Kindern aus. Sie reagieren mit mangelnder Motivation, Ablenkbarkeit und Lustlosigkeit. Eltern sollten unbedingt auf die richtige Zusammensetzung der Ernährung ihrer Kinder achten.
So ist es essentiell wichtig,einen Mangel an mehrfach ungesättigten Fettsäuren auszugleichen. Gleichzeitig sollten ungünstige Fette wie Transfettsäuren, aber auch ein Übermaß an Omega-6-Fettsäuren vemieden werden. Dabei sollte die Aufnahme der gesunden Fettsäuren wie die ALA und DHA etc. in eine abwechslungsreiche, ausgewogene lacto-vegetabile Vollwerternährung integriert werden.
Für einen guten Informationsfluss zwischen den Zellen und Synapsen ist außerdem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Wasser, Kräutertees, stark verdünnte Säfte) besonders wichtig.

Ein gesunder Start in den Tag

Um den Energiezustand in allen Zellen des menschlichen Körpers zu verbessern, empfahl Dr. Johanna Budwig ein Frühstück, das reich an Omega-3-Fettsäuren und schwefelhaltigen Aminosäuren ist: Die Budwig Creme mit geschroteter Leinsaat und frischen Früchten.
In der Budwig Creme wird wertvolles Leinöl mit Quark kombiniert. Leinöl enthält einen besonders hohen Anteil an der pflanzlichen Omega-3-Fettsäure ALA. Magerquark hingegen ist reich an schwefelhaltigen Aminosäuren. Zusammen bilden diese beiden Zutaten eine starke Einheit: Die positiv geladenen Aminosäuren des Quarks und die entgegengesetzt geladenen Fettsäuren aus dem Leinöl ziehen sich an. In dieser Zusammensetzung fungiert der Quark als „Omega-3-Beschützer“. So gelangen die Omega-3-Fettsäuren aus dem Leinöl in hohem Maße unverändert in den menschlichen Körper und sind so für Zellen und Zellmembran wesentlich besser nutzbar.
Ein Frühstück mit Leinöl und einem DHA-haltigen Algenöl und Quark sorgt für Energieaufbau am Morgen und für eine gute Konzentrationsfähigkeit den ganzen Tag.

Zwei Kinder die malen und aufgrund von fehlender Konzentrationsfähigkeit nicht weiter kommen.

Defektive Ernährung am Morgen

Das Gehirn benötigt für eine möglichst gleichbleibende Energieversorgung Kohlehydrate, die langsam in ihre Einzelbestandteile (Glucose) abgebaut werden. Der langsame Abbau von Kohlehydraten aus einer vollwertigen Frühstücksmahlzeit kann den Bedarf des Gehirns über einen langen Zeitraum decken für eine positive Konzentrations- und Merkfähigkeit.
Der Verzicht auf ein vollwertiges Frühstück hat deutlich negativen Einfluss auf die Konzentrations- und Merkfähigkeit. Der Verzehr von schnell verwertbare Kohlenhydrate aus z.B. Weizenbrötchen oder Croissants mit Marmelade am Morgen birgt zusätzlich die Gefahr, dass der Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellt und genauso rasant wieder abfällt. So können Heißhungerattacken entstehen und die Lust auf Süßigkeiten steigt. Die einzelnen Portionen einer Mahlzeit fallen höher aus und tragen somit zu einer überhöhten Zufuhr an Kalorien bei.

Pflegen Sie Ihren Darm!

Ob die Lebensmittel, die wir täglich zu uns nehmen, tatsächlich unseren Zellen zugute kommen, hängt maßgeblich von unserer Darmgesundheit ab. Entscheidend ist die Fähigkeit unseres Darmes, die Nährstoffe, die wir verzehren, auch aufnehmen zu können. Dr. Johanna Budwig hat daher zur Pflege des Darms und der Darmflora den täglichen Verzehr frischen Sauerkrautsaftes oder Sauermilch empfohlen. Auch der regelmäßige Genuss von Ballaststoffen spielt eine wichtige Rolle zum Erhalt der Darmfunktion. Fester Bestandteil der täglichen Ernährung sollte daher auch der Verzehr von 1-2 EL geschroteter und geschützter Leinsaat, eingerührt in die Budwig Creme, aus Quark und Leinöl zubereitet, oder in einen Muttersaft wie Fermentgold, sein.

Studien

Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf das Kindergehirn aus – wie eine mexikanische Studie feststellte. Die Forscher hatten gezeigt, dass Kinder, die täglich Omega-3-Fettsäuren einnahmen, über eine deutlich bessere Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit verfügten als Kinder, die kein Omega-3-Präparat erhalten hatten.
An die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren sollte daher immer dann gedacht werden, wenn Kinder in diesen Bereichen Defizite aufweisen.
Insgesamt nahmen 55 mexikanische Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren an dem Projekt teil. Es wurden zwei Gruppen gebildet, die sich aus 30 bzw. 25 Kindern zusammensetzten.
Die tägliche Omega-3-Dosis für die Gruppe, mit 30 Probanden, bestand aus Kapseln mit insgesamt 180 mg DHA und 270 mg EPA.
Die Placebo-Gruppe mit 25 Probanden erhielt täglich die gleiche Fettsäurenmenge – jedoch in Form von Sojaöl.
Bereits nach zwölf Wochen zeigte sich, dass mehr als 50 Prozent der Omega-3-Kinder eine deutliche Verbesserung in elf von achtzehn neuropsychologischen Funktionen aufwiesen. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe verbesserten sich insbesondere die Konzentrationsfähigkeit, die Merkfähigkeit und die Aufmerksamkeit von 70 Prozent der Omega-3-Kinder. Die Studie konnte folglich nachweisen, dass durch eine regelmässige Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren die Gehirnleistungen äußerst positiv beeinflusst werden können.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24508294

Clinical significance of neuropsychological improvement after supplementation with omega-3 in 8-12 years old malnourished Mexican children: a randomized, double-blind, placebo and treatment clinical trial.

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