Wechseljahre erleichtern

Einleitung

Als Wechseljahre wird umgangssprachlich der Zeitraum der hormonellen Umstellung im Leben einer Frau bezeichnet, der zum Ende der Menstruation bzw. zum Ende der Fruchtbarkeit führt. Ebenfalls häufig werden die Begriffe Klimakterium und Menopause benutzt, wobei diese jedoch inhaltlich nicht genau die gleiche Bedeutung haben.
Die Menopause ist definiert als die letzte spontane Monatsblutung mit nachfolgender Blutungsfreiheit über 12 Monate. Sie markiert das Ende der Funktion der Eierstöcke und wird erst aus der Retroperspektive datiert. Davor erstreckt sich eine zeitlich variable Phase von bis zu zehn Jahren Dauer, in der die Ovarialfunkton (die Eierstockfunktion) langsam nachlässt. Diese Phase wird als Prämenopause bezeichnet. Nach der Phase der 12-monatigen Blutungsfreiheit beginnt die Postmenopause. Diese drei Phasen werden auch mit dem Begriff des Klimakteriums umfasst. Das Menopausenalter liegt heute bei gesunden, normgewichtigen Mitteleuropäerinnen durchschnittlich bei 50 bis 54 Jahren. Aber wie lässt sich der Übergang durch die Wechseljahre erleichtern?

Symptome

Typisch für den klimakterischen Symptomenkomplex sind vasomotorische Beschwerden, die sich bei noch vorhandenen Blutungen zunächst um den Zeitraum der Menstruation herum manifestieren. Dazu zählen:

  • starke Blutungen
  • unregelmäßige Monatszyklen
  • Trockenheit der Scheide
  • Temperaturschwankungen
  • Hitzewallungen
  • nächtliches Schwitzen

Außerdem wurden von Frauen Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Herzklopfen, trockene Haut, Reizbarkeit sowie Gedächtnisstörungen und Stimmungsschwankungen geäußert.
Nach den Wechseljahren (im sog. Senium) können vermehrt gesundheitliche Einschränkungen bzw. Erkrankungen auftreten, die unbedingt einer Behandlung bedürfen. Dies sind:

  • kardiovaskuläre Erkrankungen
  • Osteoporose
  • Krebserkrankungen, insbesondere Brustkrebs, Endometriumkarzinome, Darmkrebs
  • Depressionen
  • Demenzerkrankungen

In diesem Zusammenhang sollte bei der Therapie deshalb zwischen der Behandlung wechseljahrsbedingter Beschwerden und der Prävention von Erkrankungen nach den Wechseljahren unterschieden werden.

Ursachen/Verlauf

In einem Zeitraum, lange vor dem kompletten Ausbleiben der Menstruation, dem Periklimakterium, stehen zunehmend unregelmäßige Monatsblutungen im Vordergrund.
Die wechselnden Zykluslängen sind Folge des vermehrten Auftretens von Progesteronmangel oder des Ausbleibens der Ovulation (des Eisprungs) mit resultierendem, relativen Östrogenüberschuss. Es treten jedoch noch reguläre Zyklen (mit Eisprung) in unterschiedlicher Häufigkeit auf. Hitzewallungen können bereits bei noch bestehenden, regelmäßigen Zyklen auftreten, spiegeln aber noch nicht den typischen klimakterischen Beschwerdekomplex wider. Bis einschließlich zu dem Zeitpunkt der 12-monatigen Blutungsstillheit sollten unbedingt noch empfängnisverhütende Methoden angewandt werden, da es immer noch zu spontanen Ovulationen kommen kann.
Ursächlich für die vasomotorischen Beschwerden, wie z.B. Hitzewallungen, ist nicht ein absoluter Östrogenmangel, sondern die zeitweilige rasche Änderung der Östrogenspiegel, die durch die typischen Zyklusunregelmäßigkeiten während der Prämenopause gekennzeichnet ist. Da auch die im Hypothalamus befindlichen Temperaturregulationszentren durch Steroidhormone gesteuert werden, kommt es auch hier, so vermutet man, als Folge der Veränderungen zu Unregelmäßigkeiten.
Allgemein unterscheidet man Hormonstörungen, die aus quantitativen Verschiebungen der Steroidhormone während des regulären Monatszyklus resultieren und Hormonentzugssymptomen, die durch Wegfall der ovariellen Hormonproduktion auftreten.

Behandlung um Wechseljahre zu erleichtern

Während 15 bis 20% der Frauen die in der Prämenopause einsetzenden und bis zur Postmenopause andauernden Veränderungen als Teil ihres biologischen Lebensweges akzeptieren, erfahren andere erheblichen psychischen und physischen Leidensdruck. Ähnlich unterschiedlich ist auch das Bedürfnis nach therapeutischer Behandlung. Generell sollte die Therapie von Wechseljahrsbeschwerden individuell auf die jeweilige Person angepasst und an deren Symptome orientiert sein.
Die Hormonersatztherapie stellt aus wissenschaftlicher Sicht die effektivste Behandlung dar. Auf der anderen Seite existieren – wie bei fast allen medikamentösen Behandlungen – verschiedene Risiken, die eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung notwendig machen.
Auch wenn es, in Bezug auf die Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden mit natürlichen Therapieformen, wissenschaftlich keine eindeutigen Belege gibt (die meist auf mangelnde Qualität der Studiendurchführung zurückzuführen ist*), so lassen sich dennoch in vielen Studien positive Tendenzen beobachten, die auf das Erleichtern der Wechseljahre hindeuten. Daher kann der Einsatz alternativer Therapien bzw. Naturheilverfahren zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden durchaus sinnvoll sein.
Dr. Johanna Budwig bediente sich aus dem Garten der Natur. Hier finden sich eine Reihe von Ölen und Kräutern, die mit ihrem Wirkstoffreichtum einen günstigen Effekt auf typische Beschwerden und Erkrankungen in- und nach den Wechseljahren ausüben. Einige dieser Wirkstoffe möchten wir Ihnen hier vorstellen. Johanna Budwig ließ diese natürlichen Wirkstoffe, individuell auf die jeweilige Person abgestimmt, in eine ausgewogenen, vollwertige Ernährung einfließen.

Natürliche Mittel und deren Wirkung um Wechseljahre zu erleichtern

Ernährung

Bei der Ernährung, ganz im Sinne Johanna Budwigs, ist auch die heutige Empfehlung, den Fokus der Lebensmittelauswahl auf eine pflanzenreiche und vollwertige Kost zu legen, um die Wechseljahre zu erleichtern. Dies hat nicht nur den Vorteil einer vermehrten Phytoöstrogenaufnahme, die bei Wechseljahrsbeschwerden ausgleichen wirken können, sondern es werden auch viele andere, gesundheitsfördernde Nahrungsinhaltsstoffe aufgenommen. Darunter fallen beispielsweise weitere sekundäre Pflanzenstoffe, ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe, Vitamine, Antioxidantien und Mineralstoffe.

Ungesättigte Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren zählen zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die u.A. als wichtige Membranbausteine aller menschlichen und tierischen Zellen fungieren. Sie bilden die Grundlage für die Fluidität, Flexibilität und Aktivität der Zellmembranen. Dies ist z.B. wichtig für Signalweiterleitungsprozesse in- und außerhalb der Zelle und für die Genexpression und damit letztlich für die Funktion der Zellen und Organe.
Desweiteren sind Omega-3-Fettsäuren Vorläufer entzündungshemmender Botenstoffe, die einen positiven Einfluss auf Entzündungsverläufe und auf das Immunsystem nehmen. Gerade in Bezug auf die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischen Entzündungen (resp. „silent inflammation“) und zur Krebspräventation spielen Omega-3-Fettsäuren eine große Rolle.
Ungesättigte Fettsäuren sind zudem ungemein wichtig für den Aufbau, Entwicklung und Funktion des zentralen Nervensystems. Dabei haben Omega-3-Fettsäuren insbesondere auf die Serotonin- und Dopaminübertragung einen starken Einfluss.
Auch Östrogene sind am Spiel von Neurotransmittersystemen beteiligt. Dabei wirken sie vor allem auf das cholingerge Systems des präfrontalen Kortex, das an kognitiven Funktionen und besonders an der Gedächtnisfunktion beteiligt ist. Durch die Fluktuation des Östrogenspiegels während der Wechseljahre kann dies, neben den vasomotorischen Symptomen, auch kognitive Prozesse negativ beeinflussen (Konzentrationsstörungen, vermindertes Erinnerungsvermögen, Stimmungsschwankungen u.Ä.). Es gibt Hinweise, dass mit der Nahrung aufgenommene Omega-3-Fettsäuren hierbei ausgleichende Wirkungen haben (Ciapollino, 2018).

Pflanzenhormone in der Nahrung (Phytoöstrogene)

Unter Phytoöstrogene werden nicht-steroide Pflanzenstoffe verstanden, die aufgrund bestimmter Strukturmerkmale an Östrogenrezeptoren (ER) binden und die Biosynthese und den Metabolismus der endogenen (körpereigenen) Hormone beeinflussen. In der Folge üben sie auf die verschiedenen Zielorgane östrogene und anti-östrogene Wirkungen aus. Bei niedrigem Östrogenspiegel führen die Phytoöstrogene zu einer leichten Stimulierung, bei hohem Östrogenspiegel ist eine Hemmung die Folge.
Nimmt man die Pflanzenhormone durch die normale Ernährung auf, so konnten viele Studien nachweisen, dass sie nicht nur einen positiven Effekt auf Wechseljahrsbeschwerden haben, sondern auf den gesamten Stoffwechsel. Die Wirksamkeit von Pflanzenhormonen in der Nahrung zeigt sich beispielsweise durch:

  • Senkung des Östrogenspiegels und der Blutfette
  • Verbesserung der Glukoseverwertung,
  • Verbesserung kognitiver Leistungen sowie Leber- und Nierenfunktion,
  • Verringerung von Hitzewallungen, Schlafstörungen und Knochenabbau
  • Senkung des Mamma- und Endometriumkarzinomrisikos.
  • Phytoöstrogene findet man in mehreren Pflanzenfamilien. Sie sind in Früchten, Vollkorngetreide und in vielen Gemüsesorten enthalten.

Zu den Phytoöstrogenen zählen Isoflavone (Soja, Rotklee), Lignane (Leinsamen), Coumestane (Alfalfa, Kleesprossen, Soja) und Flavonoide (Hopfen, Rotwein).
Phytoöstrogene werden erst durch Enzyme der Darmflora in die humanbiologisch wirksamen Stoffe (wie z.B. Daidzein, Genistein sowei Enterolacton und Enterodiol) umgewandelt. Diese Umwandlung kann durch verschiedene Parameter beeinflusst werden, beispielsweise durch Arzneimittel wie Antibiotika und Abführmittel oder Störungen im Gastrointestinaltrakt (z.B. Reizdarm, aber auch Ostipation).

Lignane

Lignane sind ebenfalls Pflanzenöstrogene mit besonders hohen Konzentrationen in Leinsamen.
Lignane aus frisch geschroteter Leinsaat werden von der Darmflora u.A. zu den schwach östrogen-aktiven Metaboliten Enterodiol und Enterolacton verstoffwechselt. Aus der ganzen Leinsaat können dagegen keine Lignane oder andere Stoffe aufgenommen werden, sie passieren unverdaut den Magen-Darm-Trakt. In klinischen Studien wurde festgestellt, dass Leinsamenmehl und Leinsamenextrakte signifikant, wenn auch leicht, gegen Symptome der Menopause wirksam sind. Die biologische Wirkung von Leinsamen-Lignanen hängt, wie für alle Phytoöstrogene, vom körpereigenen Östrogenspiegel ab. Bei normalen Östrogenspiegeln zeigt es eine hemmende Wirkung, aber in der postmenopausalen Phase, wenn der Spiegel an diesen Hormonen niedrig ist, wirken Leinsamen-Lignane als schwaches Östrogen.
Desweiteren gibt es Hinweise, dass Lignane den Cholesterinspiegel günstig beeinflussen und damit vor kardiovaskulären Risiken schützen können. Es sind jedoch noch weitere Nachweise in umfangreichen klinischen Studien erforderlich.
Auch Getreide, Mais, Gemüse und Früchte enthalten Lignane. Deshalb ist es wichtig, Patientinnen zur Vermeidung von Wechseljahrsbeschwerden und zur Profilaxe von Alterserscheinungen zum Verzehr von Vollkornprodukten und Gemüse zu raten.

Nachtkerzensamenöl

Die Samen der Nachtkerze sind reich an den Omega-6-Fettsäure Linolsäure (LA) und Gamma-Linolensäure (GLA). Linolsäure ist essentiell, d.h. sie muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Besonders hervorzuheben am Öl der Nachtkerzensamen ist der Gehalt an der sonst eher selten vorkommenden Gamma-Linolensäure, der bis zu 14% betragen kann.
Die therapeutischen Wirkungen von Nachtkerzensamenöl werden zu einem auf eine direkte Wirkung seiner Fettsäuren als Membranbausteine der Haut zurückgeführt. Linolsäure und Gamma-Linolensäure sind z.B. an der Barrierefunktion der Haut beteiligt. Zum anderen ist die GLA eine wertvolle Quelle für entzündungshemmende Botenstoffe (z.B. Prostaglandine, Cytokine, Cytokinmediatoren), die auf Immunzellen und auch auf die Hormonproduktion wirken.
Klinische Studien belegen, dass mit der Verabreichung von Nachtkerzensamenöl der transdermale Wasserverlust sowie die Entzündungsneigung der Haut gesenkt werden kann. Nachtkerzensamenöl unterstützt dabei die natürliche Barrierefunktion der Haut, verringert den Feuchtigkeitsverlust und erhöht damit die Spannkraft der Haut. Auch signifikante Besserung klinischer Symptome einer entzündeten Haut wie Juckreiz, raue Haut, Ödem und Erythembildung konnte in Studien an Akne-Patienten nach Gabe von Nachtkerzsensamenöl beobachtet werden.
Traditionell wird das Nachtkerzensamenöl auch zur Linderung von Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten (Mastodynie) eingesetzt. Hier soll GLA über die Prostaglandinsynthese ausgleichend auf die Hormonproduktion wirken.

*Wie bereits an anderer Stelle beschrieben, ist auch die Datenlage zur Wirkung von Nachtkerzensamenöl (und anderen Pflanzenwirkstoffen) nicht eindeutig bzw. zum Teil widersprüchlich. Gründe dafür können auch hier ungleiche Art der Studiendurchführung, heterogenes Patientenkollektiv, unterschiedliche Dosierungen und Präparate sowie eine zu kurze Studiendauer sein. Allen ist jedoch gemeinsam, dass Nachtkerzensamenöl gut verträglich ist und keine Nebenwirkungen aufzeigt.

Granatapfelkernöl

Granatapfelkernöl enthält, neben einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren wie die Punicinsäure (die über 70% der gesamten im Öl enthaltene Fettsäuren ausmacht), mehrere Phytohormone und Antioxidantien.
Bestandteile des Öls sind u.A. Sterole und Cerebroside (eine Schlüsselkomponente der Myelinscheiden von Säugetieren), Lignine, Hydroxyzimtsäuren und wirksam antioxidative Ligninderivate. Es ist zudem reich an beta-Sitosterol, Campesterol, Stigmasterol und Tocopherole wie α- und γ-Tocopherol.
Die antioxidativen Elemente des Öls inaktivieren im Organismus Sauerstoffradikale, deren übermäßiges Vorkommen mit dem Altern (u.A. Faltenbildung) und der Entstehung einer Reihe von Krankheiten in Zusammenhang gebracht wird.
Aufgrund seines Phytohormongehalts wurde Granatapfelkernöl in mehreren placebo-kontrollierten Studien untersucht.
In Studien zur Verbesserung von menopausalen Symptomen zeigen die Ergebnisse positive Effekte sowohl auf Hitzewallungen, Schlafprobleme als auch auf urogenitale Symptome wie die der vaginalen Trockenheit (Auerbach et al. 2012)
Die hormonaktiven Wirkstoffe des Granatapfelkernöls binden vorrangig am Östrogenrezeptor ER-β. In diesem Zusammenhang konnte in unterschiedlichen Versuchen hemmende Einflüsse von Granatapfelkernöl auf verschiedene Krebsarten (u.a. Brust- und Prostatakrebs) gefunden werden.
Auch osteoprotektive Wirkungen konnten nach Gabe von Granatapfelkernöl in Studien beobachtet werden.

Gemahlener Rotklee

In Rotkleepräparaten dominieren die östrogenwirksamen Isoflavone Biochanin A und Formononetin (Vorstufen von Genistein und Daidzein). Isoflavone interagieren mit Enzymen, die die Umwandlung von Östron zu Östradiol im niedrigen Konzentrationsbereich hemmen und bei höheren Konzentrationen die Oxidation von Östradiol zu Östron befördern, also ausgleichend wirken.
Aufgrund seines Isoflavon-Gehalts wurden in mehreren Studien Rotkleepräparate zur Linderung von Wechseljahrsbeschwerden getestet. Auch wenn die Datenlage unterschiedlich ist, so gibt es Hinweise, dass die Einnahme von Rotklee die Häufigkeit von Hitzewallungen verringern kann, insbesondere bei Frauen mit starken Hitzewallungen (≥ 5 pro Tag). Auch auf andere Symptome der Menopause scheinen Rotkleepräparate positive Effekte zu haben. Somit scheinen sie die Wechseljahre erleichtern zu können.

Einfluss der Sexualhormone auf das Organsystem

Die physiologischen Wirkungen der Eierstockshormone wie Östrogen und Progesteron beschränken sich nicht auf die Urogenitalorgane und das Brustdrüsengewebe.

Körperumriss, aus dem einzelne Körperbestandteile in Kreisen größer dargestellt sind.

Hormonabhängige Änderungen der Gewebsfunktion und -struktur sind gleichermaßen für:

Haut- und Hautanhangsbebilde,
das Knochengewebe,
einzelne Sinnesorgane,
das Herz-Kreislaufsystem
und für zentrale Hirnregionen und somit auch auf Affektlage und Befindlichkeit bekannt.
Einige Organe, z.B. Haut, Haar und Knochen, reagieren auf Änderungen der Hormonsituation erst mit einer Latenzzeit von Monaten bis Jahren.

Aus den komplexen Organwirkungen erklärt sich, dass auch die Beschwerdebilder, die aus einem Ungleichgewicht oder einem Mangel an Steroidhormonen resultieren, vielfältig sind und einzelne Organsysteme unterschiedlich stark betreffen können.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten zum Erleichtern der Wechseljahre

Zusätzliche Phytotherapeutika:

Im Klostergarten nach Hildegard von Bingen stehen noch viele weitere, auch unscheinbare Schätze der Frauenheilkunde. Traubensilberkerze, Passionsblume, Sommermajoran, Schafgarbe, Johanniskraut, Frauenmantel, Salbei und vieles mehr wächst hier zwischen heiligen, zum Teil historischen Mauern in den streng symmetrischen Beeten.
Aus diesen Pflanzen lassen sich wohltuende Tees und Tinkturen herstellen, aus den einzelne ebenfalls die Wechseljahre erleichtern können.

Yoga und Co.

Beschwerden in den Wechseljahren lassen sich durch eine Veränderung des Lebensstils begegnen. Dagegen können zusätzliche Belastungen wie Stress klimakterische Beschwerden verschlimmern. Entspannungsverfahren können helfen, Anspannungen abzubauen und die Körperwahrnehmung zu schulen. In Studien konnte ein positiver Einfluss von Yoga auf klimakterische Beschwerden, insbesondere auf Hitzewallungen, nachgewiesen werden. Einige weitere Entspannungsverfahren wie Tai-Chi, Qigong und auch Yoga trainieren nebenbei das Gleichgewicht und die Koordination und sind somit zur langfristigen Sturzprophylaxe geeignet. Auch durch Atemmeditation kann Einfluss auf Hitzewallungen genommen werden.

Für Johanna Budwig war die tägliche Ernährung elementar für die Gesundheit und somit auch für das allgemeine Wohlbefinden.

Aber auch der Lebensstil spielte für sie eine erhebliche Rolle sowohl für die Genesung als auch zur Erhaltung der Gesundheit. Ein ausgleichendes Maß an Bewegung und Erholung sowie eine gesundes Umfeld (materiell wie seelisch) waren für Johanna unabdingbar für die Gesundheit.

Pflegen Sie Ihren Darm!

Die Wirkung vieler der hier aufgeführten pflanzlichen Stoffe hängt maßgeblich von unserer Darmgesundheit ab. Nur bei einer gesunden Darmflora werden die pflanzlichen Inhaltsstoffe in wirksame körpereigene Substanzen umgewandelt. Dr. Johanna Budwig hat daher zur Pfelge des Darms und der Darmflora den regelmäßigen Verzehr frischen Sauerkrautsaftes oder Sauermilch (Buttermilch) empfohlen. Auch der regelmäßige Genuss von Ballaststoffen, wie in frisch geschroteter Leinsaat, spielt eine wichtige, unterstützende Rolle zum Erhalt der Darmfunktion.

Schlafhygiene zum Erleichtern der Wechseljahre

Stehen als Wechseljahrsbeschwerden Schlafstörungen im Vordergrund, sollte auf eine adäquate Schlafhygiene geachtet werden. Johanna Budwig empfahl, auf jegliche synthetische Fasern im Schlafumfeld zu verzichten, das bezieht sich sowohl auf die Nachtkleidung, als auch auf die Schlafstätte (Bettdecke, Kissen, Bettzeug, Matratze). Hinzu kommen:

  • Abendrituale wie z.B. Lesen, Entspannungsmusik, Entspannungsübungen
  • zur gleichen Zeit und pünktlich zu Bett gehen
  • zur gleichen Zeit aufstehen (auch am Wochenende)
  • angenehm gestalteter Raum, der nur zum Schlafen genutzt wird
  • gelüfteter Raum mit angenehmer Temperatur (für die meisten ca. 16 – 18 C°)

Hydrotherapie zum Erleichtern der Wechseljahre

Bei Hitzewallungen können regelmäßige Saunabesuche, wechselwarme Fußbäder oder auch Wassertreten nach Kneipp hilfreich sein, da sie das vegetative Regulationssystem trainieren. Bei nächtlichen Hitzewallungen kann der Körper mit kaltem Wasser oder Zitronenbad abgerieben werden, ohne nachfolgendes Abtrocknen.

Budwig Creme

Die Budwig Creme nach Dr. Budwig kombiniert wertvolles Leinöl mit Quark.

„Quark-Leinöl stellt heute etwas Ungeheures dar. In dieser einfachen Form erfolgt die Realisierung von wissenschaftlich neuen Erkenntnissen, wie man vielen Gesundheitsschäden, durch falsche Nahrung oder durch andere Vergiftungen hervorgerufen, entgegen wirken kann.“

Dr. Johanna Budwig: “Öl-Eiweiß-Kost”

Um für Frauen mit Wechseljahrsbeschwerden einen Ausgleich zu schaffen, wurde das o.g. Wissen zur Wirkungen von speziellen Pflanzen und Pflanzenstoffen umgesetzt in eine Öl-Komposition aus wertvollen Leinöl, Pflanzenstoffen aus der Leinsaat, den Lignanen, Nachtkerzen- und Granatapfelkernöl sowie gemahlenen Rotkleeblüten.
Dieses Öl eignet sich für die Budwig Creme und genauso für die Zubereitung herzhafter Varianten, als Dip oder in Gemüsesaft.

Anmerkungen/Quellen

Die hier aufgeführten Informationen wurden wissenschaftlichen, peer-reviewed Publikationen entnommen und sind in renommierten Datenbanken wie der US National Library of Medicine (PubMed) zu finden.

Sie stellen nur einen Auszug der aktuellen Datenlage dar und erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Auswahl erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen, eine Gewähr auf absoluter Richtigkeit kann jedoch nicht übernommen werden.

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